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Das Schloss | Rundweg


Der Schlossrundweg

Ein Spaziergang durch die regionale Geschichte

Das Schloss ist nur eines von vielen Gebäuden auf dem Gelände am Beverbach. Zur Versorgung der im Schloss lebenden Menschen war ein umfangreicher Wirtschaftsbetrieb mit entsprechenden Einrichtungen erforderlich. Für die spätere Nutzung des Schlosses als Korrektionsanstalt und Erziehungsstift kamen weitere Bauten hinzu. Das ganze dazugehörige Areal wurde durch eine Mauer umgeben, die stellenweise noch erhalten ist. Damit man sich auch heute noch eine Vorstellung von der gesamten Schlossanlage verschaffen kann, hat der Freundeskreis einen Schlossrundweg eingerichtet. Er lädt zu einem Spaziergang ein, für den man etwa 20 bis 30 Minuten braucht.

Der Schlossvorplatz

Statius von Münchhausen ließ bereits ein Jahrzehnt vor Erbauung des Schlosses mit der Errichtung von Wirtschaftsgebäuden, dem sogenannten Vorwerk, beginnen: An der Scheune aus Bruchsteinmauerwerk (heute Lebensmittelmarkt) ist die Jahreszahl 1591 zu finden. Daneben das ursprüngliche Kornhaus, welches später als Brauhaus diente (jetzt Getränkemarkt). Im Pforthaus an der Straße befanden sich Wach- und Gerichtsstube sowie auch Kuh- und Ochsenstall. Amtmann und Hofmeister erreichten über den Treppenturm ihre oben gelegenen Wohnungen. Als Trockenspeicher diente der Dachraum mit den langen Belüftungsgauben. Aus der Zeit der Erziehungsanstalt, dem „Wilhelmstift“, stammt das Burschenheim als Wohnhaus für die älteren Jungen.

Die Reitbahn

Höfische Turniere fanden auf der sogenannten Reitbahn statt. Sie führt entlang am ehemaligen Obstgarten, in dem 1878 ein stattliches Wohnhaus erbaut wurde, das später der Direktor der Erziehungsanstalt bewohnte. Dieser Bereich gehörte noch zum Vorwerk und so standen hier ursprünglich auch Pferdestall, Kutschenunterstand, Schmiede, Schweinehaus und ein Haus des Schäfers. Auf der linken Seite befindet sich seit dem 19. Jahrhundert eine Remise, in der Brennmaterial zur Trocknung lagerte. Weiter geht es durch das Schäfertor, am Rande des ehemaligen Schlossgartens entlang. Zur Linken sieht man heute ein Schulzentrum, rechts das Verwaltungsgebäude der Samtgemeinde Bevern.

Der Schlossgarten

Ursprünglich war hinter dem Schloss ein repräsentativer Lustgarten angelegt. Am südöstlichen Rand, zur Angerstraße hin, ist noch das Gärtnerhaus erhalten. Für die Besserungs- und nachfolgende Erziehungsanstalt wurde die etwa 20.000 qm große Fläche zum Nutzgarten umgestaltet und ab 1870 mit Nebengebäuden bebaut. Teil der heutigen Schulanlage ist auch das 1900 errichtete Schulgebäude der Erziehungsanstalt „Wilhelmstift". Das bereits vorhandene Wissen um die Übertragung von Infektionskrankheiten führte 1889 zum Bau des bewusst abseits gelegenen Isolier- und Krankenhauses. Der Rundweg führt nun am ehemaligen Gärtnerhaus ein Stück die Angerstraße entlang und biegt dann links zum Beverbach hin ab.

Die Schlossmauer

Vorbei an den Hofanlagen hat man nach links einen Blick auf ein Stück der alten Ringmauer des Schlosses. Sie ist etwa 2,30 m hoch und war insgesamt fast einen Kilometer lang. Auf der Wiese rechts befinden sich drei Quellen, aus denen bis 1884 das Schloss über Holzrohre mit Wasser versorgt wurde. Beim Wehr zweigt der Mühlengraben für die ursprüngliche „Schlossmühle" ab, das Gebäude aus der Münchhausenzeit exsistiert allerdings nicht mehr. Die nachfolgende Mühle stellte 1972 ihren Betrieb ein. Folgt man dem Beverbach weiter, kommt man an der Rückseite der Scheune entlang und links um sie herum wieder zum Schlossvorplatz, der früher durch eine weitere Zehntscheune zur Straße hin abgeschlossen war.

G. Janßen (Administrator) | 28.04.2019.